Bericht Jahrestreffen 2009

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Jahrestreffen mitten im Fledermausparadies

Das diesjährige Jahrestreffen des Fledermausschutzes Kanton Luzern fand an einem in mancher Hinsicht ausserordentlichen Ort statt. Ani Ammann und Franziska Bratoljic organisierten den Abend in der grossen Scheune unter dem wunderschönen Schloss Meggerhorn. Vorgesehen war natürlich, die Tische unter freiem Himmel mit Blick auf See und Berge aufzustellen, doch machte das Wetter in keiner Weise mit. So wurde denn die Versammlung kurzerhand in den von Sepp Bieri, dem Betreuer des Betriebes tiptop gereinigten Stall verlegt. Neben gackernen Hühnern mitsamt krähendem Hahn, quickenden Schweinchen und ein bisschen "riechender" Färlimore, neugierigen Galloway- Rindern und weiteren vierbeinigen Bewohnern des Stalles und umschwirrt von fütternden Schwalben war die Atmosphäre wirklich einmalig. Jörg Gemsch vom uwe/Natur und Landschaft und Ruth Ehrenbold, Kantonale Fledermausschutz-Beauftragte eröffneten den Abend nach einem kleinen Begrüssungsapéro und lobten insbesondere die beiden Megger Fledermausschützerinnen für ihre grossartige Arbeit. Diese erzählten von ihrer Tätigkeit im Dienste des Fledermausschutzes und Ani Ammann, als "Fledermausmutter" bekannt, kündigte an, dass sie das Zepter bald einmal in die Hand ihrer Kollegin Franziska Bratoljic geben wolle, weil ein kleiner Junge meinte, sie sei doch nun schon eher eine "Fledermausgrossmutter". Hans Lustenberger, der Vorgänger dieser Beiden und Mann der ersten Stunde im Luzerner Fledermausschutz galt ein grosses Dankeschön und ein herzlicher Applaus.

Besonders erfreulich war die Anwesenheit von Gemeinderat Josef Scherer. Der Vorsteher des Ressorts Umwelt und Sicherheit der Gemeinde Meggen gab in seiner Ansprache interessante Einblicke zum Ort des Geschehens. Das Anwesen Schloss Meggerhorn ist seit etlichen Jahren im Besitz der Gemeinde. Der ehemalige Bauernhof ist heute ein eigentlicher "Streichelstall" mit grosszügigem Spielplatz an schönster  Lage. Das wunderschöne Schloss inmitten eines Rebberges, umgeben von einer einmaligen Parkanlage thront herrschaftlich darüber.

Dr. Hubert Krättli, wissenschaftlicher Projektleiter der Koordinationsstelle Ost für Fledermausschutz, erläuterte in seinem Referat das Nationale Artenschutz-Projekt "Rote Liste" und bedankte sich bei allen Fledermausschützern, die selber aktiv am Projekt mitarbeiten.

Nach dem feinen Imbiss und einem Glas Wein sollten dann Fledermäuse bei Ausflug und Jagd beobachtet werden. Das ganz Spezielle am Veranstaltungsort war nun, dass uns trotz strömendem Regen ein Fledermauserlebnis der besonderen Art geboten wurde. Die Scheune beherbergt nämlich Kolonien gleich 4 verschiedener Fledermausarten. Ausgerüstet mit verschiedenen Detektoren konnten wir diese aus nächster Nähe beobachten, ohne auch nur einen Fuss ins Nasse zu setzen. Wasserfledermäuse (diese Wochenstube ist neben jener an der Kapellbrücke erst die zweite im Kanton bekannte), Zwergfledermäuse, Mückenfledermäuse und Rauhautfledermäuse (oder waren es Weissrandfledermäuse?) jagten in und um Scheune und Stall. Dazwischen querte kurz ein  Abendsegler darüber, als wäre er bestellt gewesen.

Als sich fast alle Gäste schon verabschiedet hatten, setzte eine besonders neugierige Zwergfledermaus einen lustigen Abschluss, indem sie im hell erleuchteten Stall mehrmals knapp um unsere Köpfe kreiste und den doch sehr "fledermauserprobten" Hubert Krättli kurz beinahe aus der Fassung brachte, bevor sie gewandt nach oben ins Tenn verschwand.

Ruth Ehrenbold                                                                                    zurück



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